Samstag, 23. Januar 2016

[Resin-Anleitung Anfänger] Gießharz richtig anmischen und Blasen vermeiden

Heute gibt es von mir ein kleines Anfänger-Howto zum Thema Resin bzw. Gießharz.

Zuerst was Ihr für Eure ersten Schritte mit Resin bzw. Gießharz braucht als kleine Liste, wenn es weitere Infos zu den einzelnen Sachen gibt ist das dann unten erklärt. Wer lieber ein Anleitungs-Video schaut als sich alles durchzulesen, der schaue bitte hier:




Was Ihr benötigt:

  • Resin bzw. Gießharz
  • Latex- oder latexfreie Schutzhandschuhe
  • Becherchen zum Anrühren (kleine Einmal-Schnapsbecher)
  • Etwas zum Rühren (Einmal-Kaffeelöffel oder kleine Holzspatel)
  • Feinwaage (0,01g Auflösung)
  • Mold, also Gußform aus Silikon
  • Objekte zum Eingießen wie Glitter, Sticker, Haare, getrocknete Blumen, Steinchen, Muscheln, Sand oder was immer Euch gefällt.


Gießharz oder Resin

Gießharz und Resin sind Synonyme, bezeichnen ein und das Selbe Produkt. Gießharze gibt es viele verschiedene. Ich selbst benutze am liebsten das Bredderpox E40D von Breddermann Kunstharze. Gemischt wird das im Verhältnis 1:2, also 1 Teil Härter auf 2 Teile Harz.

Dieses Harz ist niedrig viskös, also recht flüssig, hat eine Verarbeitungszeit von ca. 40 Minuten und härtet kristallklar und glänzend aus. Wichtig ist, dass Ihr in Epoxidharz wie das E40D von Breddermann nur trockene Sachen eingießen könnt. Feuchte Objekte wie z.B. frisch verstorbene Fische oder Schnecken, Blutstropfen, frische Blumen oder andere feuchte oder nasse Dinge dürft ihr auf keinen Fall mit dem Harz in Kontakt bringen. Das gibt eine chemische Reaktion bei der Ihr lieber nicht anwesend sein wollt.

Sprich: Ihr könnt alles eingießen was trocken ist. Getrocknete Blumen oder Früchte, Sticker, Steinchen, Sand, Muscheln, Papier (vorsicht, das weicht gerne auf und wird dann unansehnlich), Metall, Zähne, Haare und und und... nur eben nichts feuchtes oder nasses.

Schutzhandschuhe

Sowohl Harz als auch Härter sind hautreizend bzw. können zu Verätzungen führen. Deshalb gilt beim Umgang mit Resin immer: Handschuhe anziehen!

Allergiker, Schwangere und chemieempfindliche Leute sollten außerdem über die Verwendung einer Atemschutzmaske sowie einer Schutzbrille nachdenken.

Becherchen zum Anrühren

Außerdem braucht Ihr kleine Behälter, um das Harz darin an zu mischen. Ich verwende für kleine Harzmengen gerne diese kleinen Einmal-Schnapsbecher. Ihr bekommt die eigentlich überall, bei Kaufland, Tedi, eBay etc. und die kosten fast nichts. Da Ihr die Behälter, in denen Ihr Euer Resin angerührt habt nachher nicht mehr weiter verwenden könnt sondern die im Müll landen sind die kleinen Schnapsbecherchen gerade richtig für den Zweck.

Was zum Rühren

Super geeignet sind kleine Einmal-Kaffeelöffel. Gut sind auch diese kleinen Spatel aus Plastik oder Holz, die man bei verschiedenen Coffee-to-go Anbietern bekommt. Und nein, Ihr sollt Euch da keine Spatel klauen, um Euer Resin damit zu rühren ;)

Wichtig ist eigentlich nur, dass Ihr das, mit dem Ihr das Resin verrührt habt, nachher nicht mehr für Nahrungsmittel verwenden könnt. Also entweder nehmt Ihr was, was Ihr nachher wegwerfen könnt oder wischt den Löffel oder was auch immer Ihr verwendet nach dem Rühren gut sauber und kennzeichnet es als „Resin-Löffel“.

Feinwaage

Ich empfehle dringend die Anschaffung einer Feinwaage, jedenfalls wenn Ihr öfter mal mit Resin arbeiten wollt. Wie vorhin erwähnt wird das Resin in einem bestimmten Verhältnis gemischt, in unserem Falle jetzt 2:1 bzw. 100 Teile Harz und 50 Teile Härter.

Wichtig ist, dass es sich hierbei um ein Mischverhältnis nach Gewichtsanteilen handelt. Da die Dichte der Resin-Komponenten anders als die von Wasser nicht 1 ist, könnt Ihr das als Gewicht angegebene Mischungsverhältnis nicht einfach in Volumen umsetzen. Das heißt "10 Gramm Harz und 5 Gramm Härter" ergeben ein anderes Mischungsverhältnis als "10ml Harz und 5 ml Härter".

Vor allem wenn Ihr Gießlinge herstellen wollt die länger halten und daher perfekt durchhärten sollen solltet Ihr das Mischungsverhältnis möglichst genau einhalten. Manche messen am Becherchen Milimeter ab, um das Mischungsverhältnis zu bestimmen. Wenn Ihr das machen wollt dann solltet Ihr trotzdem einmal perfekt wiegen und dann an den Becherchen abmessen (und danach natürlich immer die gleichen Becherchen verwenden und nicht die Marke wechseln). Die kleinen Becherlein sehen zwar fast alle gleich aus, sind es aber nicht und 8mm am einen Becher können 10 am anderen sein. Ungefähr passt das, allerdings sind wie gesagt nicht alle Schnapsbecherchen gleich und es ist auch viel einfacher auf der Waage das richtige Gewicht zu treffen als sich einem aufgemalten Strich am Becher zu nähern. Außerdem ist das Abwiegen die sauberere Variante.

Das Geld für eine Feinwaage ist gut investiert, denn wenn das Verhältnis nicht stimmt kann es z.B. passieren, dass das Harz nicht komplett aushärtet und klebrig bleibt. Vor allem wenn Ihr nachher noch was reinmischen wollt wie z.B. Acrylfarben oder die Farbpasten von Breddermann sollte das Resin möglichst perfekt gemischt sein, vor allem wenn das z.B. ein Schmuckstück werden soll, das länger halten soll.

Diese kleinen Waagen gibts z.B. bei ebay für unter 10 Euro. Bei der Anschaffung einer Feinwaage solltet Ihr unbedingt auf die Auflösung achten. 0,01g haben sich sowohl für Resin als auch zum Anmischen von Abformsilikon bewährt. Die maximal wiegbare Menge (hier 200g) ist so wichtig nicht, aber mit 200g kommt man schon ganz gut weiter.

Noch feinere Waagen mit 0,001g Auflösung wie sie z.B. für Gold oder Edelsteine angeboten werden sind zu fein und nicht geeignet, eine größere Auflösung, also 0,1g ist nicht mehr fein genug. Nicht, weil es auf die zweite Nachkomma-Stelle ankommt sondern weil die Waagen dann nicht mehr so fein abwiegen. Beim Wiegen mit Eurer 0,01g Waage achtet Ihr nicht wirklich auf die zweite Nachkomma-Stelle, die sorgt nur dafür, dass Eure Waage auch wirklich fein genug wiegt - mal laienhaft gesagt.

Mold, also Gußform aus Kunststoff oder Silikon

Gußformen gibt es im Handel aus Silikon oder speziellen Kunststoffen, die sich mit Resin nicht verbinden. Silikonformen sind einfach im Handling aber auch teurer. Wer langfristig mit Resin arbeiten will sollte darüber nachdenken, seine Formen selbst zu gießen. Wie man das genau macht, wo der Unterschied zwischen flüssigem Silikon und Knetsilikon liegt könnt Ihr Euch in zwei meiner Videos angucken:

Mold aus Knetsilikon selber machen

Mold aus flüssigem Silikon selber machen


Was immer Ihr auch eingießen wollt

Dieser Punkt erklärt sich wohl von selbst. Dass Ihr keine feuchten oder nassen Sachen eingießen dürft habe ich oben schon ausreichend erklärt. Also nehmt einfach was Euch gerade in die Finger kommt und los geht’s :)



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